Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/06
Überarbeitung des
Curriculums –
Modell-Curriculum

Aufgrund der Erfahrungen während der Durchführung der Weiterbildung und der Ergebnisse der
wissenschaftlichen Begleituntersuchung wurde das Pilot-Curriculum leicht verändert. Die endgültige
Fassung ist in dieser Ausgabe als „Modell-Curriculum“ veröffentlicht. Die drei wichtigsten Punkte,
die im Vergleich zum ersten Curriculum aus dem Jahr 2003 verändert wurden, waren:

1) Betonung der salutogenetischen Perspektive im Abschnitt zur ganzheitlichen Sichtweise.
2) Festlegung, dass nur beratende und keine therapeutischen Methoden in der Weiterbildung verwandt
werden. Alle Methoden sollen von den Beraterinnen auch selberangewandt werden können.
3) Statt einer grob strukturierten Literaturliste sollen künftig passgenaue
Studienbriefe mit Tipps zum Weiterlesen entwickelt und verwendet werden.

Wissenschaftliche
Begleitung


Da es sich um ein Pilotprojekt mit nur zehn Teilnehmerinnen handelte, wurde keine quantitative
Untersuchung durchgeführt. Die Evaluation beschränkte sich deshalb darauf, die Einschätzung der
TeilnehmerInnen zu bestimmten Aspekten zu erfragen, wobei folgendes Material ausgewertet
wurde:
• Befragung der Teilnehmerinnen, vorwiegend auf der Basis von Fragebögen mit offenen
Fragen • Interviews mit Halbgruppen jeweils zur Mitte und zum Ende der Ausbildung
• Einschätzung von eingesandten
Rollenspiel-Übungen auf Kassette
oder Video.
• Befragungen der Ausbilderinnen
und Organisatorinnen

Das Curriculum sieht als Modell eine „Themenzelle“ vor (siehe dazu auch das Modell-Curriculum
in der Heftmitte), die dem jeweiligen Thema einen theoretischen Teil („Wissen“), einen praktischen
Teil („Können“), einen Teil der Selbsterfahrung („Selbsterfahrung“) sowie einen Anteil des MSBezugs
zuordnet. In der Evaluation entsprechen die untersuchten Bereiche diesen vier Bezügen,
wobei der Bereich „MS-Bezug“ in die oberen drei Bereiche mit einbezogen wurde, sodass er in der
Evaluation nicht als eigene „Leiste“ aufgeführt wurde. Interessant wäre dieser nur, wenn sich ein
Vergleich einer MS-bezogenen Ausbildung mit einer Ausbildung für Betroffene einer anderen
Krankheit/Behinderung aufstellen ließe.
Es wurde jedoch ein vierter Bereich „Zufriedenheit“ als vierte „Leiste“ in die
Evaluation mit einbezogen. Dieses Kriterium ist ein wichtiger Faktor für die Bewertung der Ausbildung.

A) Wissen – ein Ausbildungsziel
ist der Wissenszuwachs der Teilnehmerinnen – entspricht dem Theoriebezug des Themenzelle-
Modells
B) Können – als weiteres Ausbildungsziel
wird im Curriculum benannt: „Erwerb der Fähigkeit
zur Durchführung von Lebensbegleitender
Beratung“- dies
entspricht dem Praxisbezug im
Themenzelle-Modell des Curriculums
C) Selbsterfahrung – ein weiteres
Ausbildungsziel ist die Vermehrung
von Kenntnissen zur eigenen
Geschichte mit der Erkrankung
und zur Klärung des eigenen
Umgangs mit der Erkrankung
– dies entspricht dem Eckpunkt
„Selbsterfahrung“ im Themenzelle
-Modell
D) Zufriedenheit – Wie weit sind
die Teilnehmerinnen motiviert?
Wie sehr fühlen sie sich angesprochen,
geschätzt, wahrgenommen?
Wie sehr fühlen sie sich den Inhalten gewachsen,
über- oder unterfordert?


Da die Ergebnisse der Begleituntersuchung
noch nicht vollständig
vorliegen, beschränken wir
uns an dieser Stelle darauf, die Zusammenfassung
der wichtigsten
Ergebnisse zum Teil A – Wissen
und zum Teil D – Zufriedenheit
darzustellen:






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