Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/07

Laudatio

Dr. Thomas Bade

Sehr geehrter Herr Dr. Wolfgang Schmid, sehr geehrte Frau Dr. Sigrid Arnade, liebe Freunde und Förderer der Stiftung LEBENSNERV, sehr geehrte Damen und Herren.

Heute und diesmal in Münster verleiht die Stiftung LEBENSNERV zum siebten Mal ihren Forschungspreis an herausragende Arbeiten zur psychosomatischen MS-Forschung. Es ist für mich eine besondere Freude, Ihnen Herrn Dr. Wolfgang Schmid als neuen Preisträger des Forschungspreises der Stiftung LEBENSNERV vorstellen zu dürfen. Was wäre eine Laudatio ohne die lobende Würdigung der Person des Preisträgers selber mit der Beschreibung wesentlicher Etappen seiner Biographie?

So möchte ich Ihnen zunächst den Preisträger, Herrn Dr. Schmid, etwas näher bringen, dann auf die mit dem Forschungspreis ausgezeichnete musiktherapeutische Arbeit „Swing in my brain“ eingehen, um zum Schluss einen Ausblick und eine Zukunftsvision zu wagen.

Herr Dr. Wolfgang Schmid wurde am 25. Februar 1967 in Ulm geboren, er besuchte das Gymnasium der Stadt Blaubeuren. Nach dem Abitur folgten das Studium der Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Klavier und Nebenfach Klarinette am Leopold-Mozart-Konservatorium der Stadt Augsburg, mit der staatliche Musiklehrerprüfung und die pädagogische Diplomprüfung der Hochschule für Musik in München mit Hauptfach Klavier, ferner von 1994 bis 1996 der Aufbaustudiengang Musiktherapie an der Universität Witten/-Herdecke.

Neben seiner musikalischen Fortentwicklung mit Mitgliedschaften in verschiedenen Chören, unter anderem dem Münchner Kammerchor, dem Extrachor der städtischen Bühnen Augsburg und den Tätigkeiten als Musikschullehrer widmete sich Herr Dr. Schmid dann ab 1996 schwerpunktmäßig der praktischen musiktherapeutischen Arbeit als Diplommusiktherapeut und Dozent für Einzel- und Gruppenmusiktherapie am Institut für Musiktherapie der Universität Witten/Herdecke.

Zum Interessenschwerpunkt seiner klinischen Tätigkeit wurden schon sehr bald stationäre Einzelund ruppentherapien mit chronisch kranken Menschen, insbesondere Menschen mit Multipler Sklerose, Morbus Parkinson und Patienten und Patientinnen nach einem Schlaganfall im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, ergänzt durch stationäre Einzeltherapie mit komatösen Patienten auf der Intensivstation ebenso wie die Einzel- und Gruppenmusiktherapie mit entwicklungsverzögerten, geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen, sowie die Durchführung von Angehörigenarbeit und Durchführung von Elternabenden und Fortbildungen von Lehrern im schulischen Bereich.

Im September 2001 begann er mit einem ersten Praxisprojekt zur aktivenMusiktherapie mit vonMultiple Sklerose-Betroffenen, hieraus entstand dann letztlich die nun hier und heute prämierte ergänzte Promotionsarbeit „Swing in my brain“, ein Modell zur Evaluation des Kontaktgeschehens in der schöpferischen Musiktherapie mit Multiple Sklerose-Betroffenen. Seit Oktober 2006 hat Herr Dr. Schmid einen Lehrauftrag für Klavierimprovisation am Institut für Musiktherapie an der Universität der Künste in Berlin. Herr Dr. Schmid lieferte wissenschaftliche Beiträge bei verschiedenen internationalen musiktherapeutischen Tagungen, unter anderem in Oxford, Hamburg, Weimar, Ulm und Berlin. Seit 2001 hat er zahlreiche wissenschaftliche Artikel in mehreren namhaften Wissenschaftsmagazinen veröffentlicht, speziell zum Thema Musiktherapie bei MSPatienten, etwa in Complementary Therapies in Medicine und Expert Review Neurotherapeutics.

Nun zur Pilotstudie „Schöpferische Musiktherapie mit an Multiple Sklerose erkrankten Menschen“: Der detaillierten Vorstellung der ausgezeichneten Arbeit durch Herrn Dr. Schmid selber möchte ich an dieser Stelle nicht vorgreifen, Ihnen jedoch einige mir besonders wichtig erscheinende Aspekte näher bringen, insbesondere unter dem Blickwinkel „Innovationsgehalt“ und „psychosomatische Relevanz“.

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