Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/07


Das Immunsystem und die Psyche

Was die Abwehr schwächt
und wie die Psyche sie stärken kann





So können Sie fortfahren, sich die einzelnen Funktionen des Immunsystems vorzustellen, die des Magens, des Darms, die Funktion einzelner Zellen des Immun - systems. Sie können sich fühlen lassen, wie die weißen Blutkörperchen im Knochenmark geboren werden, Sie können „zusehen“, wie die T-Zellen in der Thymusdrüse wie Kinder in der Schule unterrichtet werden, Spaß haben, lachen und kichern, begierig lernen, wer dem Körper gefährlich werden kann und darauf brennen, endlich ihren Job zu machen.
Wenn jemand in Ihrer Umgebung niest oder hustet, könnten Sie sich vorstellen, wie Sie einen unsichtbaren Schirm aufspannen, der alle Bakterien abfängt und um Ihren Körper herumleitet. Üben Sie solche Imaginationen schon vor der nächsten Erkältungszeit, dann geht es bei Bedarf schneller. Die Angst vor Ansteckung, die dürfen Sie ruhig behalten, schließlich gibt es ja auch eine reale Bedrohung. Stellen Sie die Vorstellungsübungen einfach daneben, das hilft gegen das Gefühl der Machtlosigkeit, verringert damit den Stress und wirkt so auf doppelte Weise.
Wenn Sie bereits mit einer Krankheit zu kämpfen haben, können Vorstellungen vom gezielten Vorgehen der Immunzellen gegen die Erreger hilfreich sein, beispielsweise wie die Gedächtniszellen die Erreger aufspüren und die Fresszellen sie vertilgen. Dazu sind natürlich Informationen zur Funktionsweise der Immunabwehr nützlich. Sie können sich auch mit einem Phantasiebild behelfen und sich vorstellen, Erreger oder Krebszellen aus dem Körper zu fegen oder zu putzen.

Einstellung und Glaubenssätze
Da Einstellungen, Erfahrungen und Glaubenssätze eine große Rolle spielen, inwieweit eine Behandlung, ein Medikament oder eine Operation erfolgversprechend oder traumatisierend verlaufen, lohnt sich die Auseinandersetzung mit ihnen. Generell besteht die Gefahr, dass Befürchtungen wie beispielsweise, dass sich ein Medikament schädlich auswirken könnte, zu negativen Konditionierungen führen und sich zumindest in Form massiver Nebenwirkungen bemerkbar machen. Nun kann frau/man sich aber „Giftiges“ nicht einfach gut denken und schlechte Erfahrungen auch nicht einfach vergessen. Genau dies wäre auch eher kontraproduktiv. Es ist vielmehr notwendig, sich dieses Denken erst mal bewusst zu machen, es sich zu erlauben und dann durch Vorstellungen zu ergänzen, die eine Möglichkeit zur Besserung beinhalten.




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