Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/01

Teil 5 (letzter Teil): "Neues aus der Forschung"

Short-Term Gestalt Group Therapy with Multiple Sclerosis Patients

(Kurzzeit-Gestalt-Gruppentherapie mit Multiple Sklerose Patienten)

Unter diesem Titel erschien im "Australian Gestalt Journal" (Volume 4, Nummer 2, S. 15-24) ein Aufsatz, den uns ein ehemaliges Jurymitglied zusandte. Dabei handelt es sich um eine Studie dreier AutorInnen aus Israel: Anat Achiron, Yoram Barak und Shraga Serok. Im Folgenden können Sie unsere Übersetzung der Zusammenfassung nachlesen. Wenn Sie am Originaltext in englischer Sprache in ganzer Länge interessiert sind, dann wenden Sie sich an uns oder direkt an die AutorInnen: Y. Barak, MD, Abarbanel Mental Health Center, 15 Keren Kayemet Blvd, Bat Yam 59100, Israel. E-Mail: mdybarak@netvision.net.il

Zusammenfassung: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische entkräftende Erkrankung, die erheblichen Einfluss auf das psychologische Befinden der PatientInnen hat. Mit MS zu leben, ist eine lebenslange Belastung. Damit umzugehen, erfordert die therapeutische Bearbeitung von Traumata und Verlust. Methoden: Gestalttherapie wurde angewandt, um den MS-PatientInnen zu helfen, größere Unabhängigkeit zu erlangen. Beschrieben wird die Wirksamkeit des Erfahrungs-Modells, das auf der Verstärkung von Polaritäten beruht, die von den Patienten vorgegeben werden. Ergebnisse: Die Zusammenhänge von Aktivität und Leugnen, von Passivität und Depression wurden verstärkt und als solche anerkannt. Das zeigt die signifikante Abnahme der Angst (Hamilton anxiety scale, p = 0,002). Bezüglich der Depression gab es keine Veränderung (Beck depression Inventory), und die Einschätzung körperlicher Fähigkeiten nahm signifikant ab (BES, p = 0,001). Das zeigt eine Konzentration der Wahrnehmung auf die realistischen Begrenzungen körperlicher Funktionen.

Schlussfolgerungen: Gestalttherapie führte zu einer Anerkennung beider Pole sowie der späteren Anwendung des eigenen und fremden Empfindens von Fähigkeiten. So konnten die PatientInnen besser mit der krankheitsbedingten Behinderung umgehen.

Si

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