FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 20. Jahrgang, 2. Halbjahr 2010




ÄrztInnen und PatientInnen im Medizinbetrieb


Delia Schreiber, Gerd Nagel, Werner Tiki Küstenmacher:
Wie geht..s weiter, Doc?
Wie sich Patienten mit ihren Ärzten besser verstehen.


Kösel Verlag, München 2010,
110 S., 15,95 Euro,
ISBN: 978-3-466-34554-0

Der Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen habenwir uns schon häufig gewidmet. Umso erfreulicher ist es, dass jetzt ein – fast hätte ich gesagt ein „Comic“ – illustriertes und federleicht geschriebenes Sachbuch dazu vorliegt, das aus Erfahrungen von Workshops von ÄrztInnen und PatientInnen entstanden ist. Einer der Autoren ist Prof. Dr. med. Gerd Nagel, dessen Schweizer Stiftung Patientenkompetenz wir ebenfalls schon einmal vorgestellt haben. Und um Kompetenz geht es auch in diesem Buch, wie Nagel betont: „Was kann ich für mich selbst tun? Mit dieser Frage entscheidet sich ein Patient gegen die Rolle des hilflosen Opfers. Kompetente Patienten entscheiden sich nicht gegen dieMedizin, aber sie wollen kein passivesObjekt der Medizin sein. Sie wollen nicht nur andere mit der Lösung ihres Problems beauftragen, sondern auch selbst zur Lösung beitragen.“ Und zum Ende dieses vergnüglichen Buches wissen wir zum einen, dass die (gute) Beziehung zumArzt oder zur Ärztin Heilkraft besitzt und zum anderen haben wir durch viele Tipps erfahren, wie man oder frau eine solche Beziehung sinnvoll gestalten kann.



HGH



Georg Francken: Dr. ICH,
Wie mündige Patienten sich im Medizinbetrieb behaupten
und die optimale Behandlung finden.


Trias Verlag, Stuttgart 2010,
192 S., 14,95 Euro,
ISBN: 978-3-8304-3584-6

Mit einer etwas nüchterneren optischen Gestaltung widmet sich der Ratgeber des Journalisten und Sachbuchautors Georg Francken, der den Medizinbetrieb aufgrund eigener Krebserkrankung intensiv kennengelernt hat, demselben Thema wie der vorherige Titel. Bei der Therapie jeder Erkrankung sagt Francken, stellen sich die Fragen: „Bringt mir das tatsächlich etwas? Welche Nachteile stecken dahinter? Mit welchen Folgen muss ich rechnen, und will ich die überhaupt tragen?“ Die Beantwortung solcher Fragen, so Francken, nimmt einem kein Arzt ab. Er oder sie könne nur beraten, helfen und unterstützen, mehr nicht. Gerade die chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Multiple Sklerose bis hin zu Krebs stellen die PatientInnen, so Francken, vor ganz neue Herausforderungen. Wichtig ist deshalb nach Ansicht des Autors, dass es keine Patentrezepte gibt und dass es darauf ankommt, „wie man sich mit der eigenen Krankheit aus ein andersetzt“ und welche Behandlung man für sich als sinnvoll einschätzt. Francken hatte sich selber für eine alternative Krebsbehandlung entschieden – ohne Chemotherapie und Bestrahlung. Alle Schulmediziner hatten ihm davon abgeraten: „Trotzdem entschied ich mich gegen ihre Empfehlungen – der Entschluss meines Lebens.“


HGH





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