FORUM PSYCHOSOMATIKZeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 20. Jahrgang, 2. Halbjahr 2010 |
Ende April 2010 wurde in der online-Ausgabe von „nature“ ein Aufsatz zur MS-Forschung veröffentlicht, der auch in deutschen Medien Resonanz fand: zum Beispiel in der online-Ausgabe der Zeit und des Spiegels. Worum ging es dabei? Ein Forschungsteam aus den USA, Sergio Baranzini von der Universität Kalifornien und Stephen Kingsmore vom National Center for Genome in Santa Fe, New Mexiko, hatte sich vorgenommen, endlich diejenigen Gene ausfindig zu machen, die als Verursacher für Multiple Sklerose in Frage kommen könnten. Dazu analysierten sie das Erbgut von drei eineiigen Zwillingspaaren, bei denen einer an MS erkrankt war und der andere nicht.
Das Ergebnis der Studie war zu ihrer Überraschung negativ: Im genetischen Bauplan der Zwillinge fand sich kein einziger Unterschied, der darauf hindeuten könnte, woher die Erkrankung stammen könnte. An den Genen lag es also nicht, weshalb ein Zwilling an MS erkrankte und der andere nicht. „Äußere Einflüsse rücken nun wieder in den Vordergrund“ zitiert ZEIT-online den Forschungsvorsitzenden der kanadischen Multiple Sklerose Gesellschaft, Peter Rieckmann. „Insgesamt sprechen die Ergebnisse für frühe äußere Einflüsse, die bereits im Mutterleib bis hin zur Pubertät auf die Erkrankten einwirken“, so Rieckmann. Es müssten jetzt allerdings weitere Studien mit wesentlich mehr Zwillingspärchen durchgeführt werden.
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