Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/03


Zur Beziehung von psychologischem Stress
und klinischem Verlauf der multiplen
Sklerose. Eine aktuelle Bestandsaufnahme


Ein Artikel mit obigem Titel erschien in der Zeitschrift „Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie“ Nr. 51 im Jahr 2001. Der Autor, Privatdozent Dr. Hans Strenge vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität Kiel, ist Jurymitglied der Stiftung LEBENSNERV. Im Folgenden drucken wir die Zusammenfassung des Beitrags ab.

Zusammenfassung:

Der Zusammenhang zwischen psychologischem Stress und Verlauf der MS ist in zahlreichen Studien mit unterschiedlicher methodischer Qualität untersucht worden. Die Mehrheit der Befunde deutet darauf hin, dass ein akuter, kurzfristiger Stressor keine negativen Auswirkungen hat. Dagegen sind chronische psychosoziale Stressoren wie interpersonale (zwischenmenschliche, Anm. d. Red.) Konflikte, un- verarbeitete Verlusterlebnisse, subjektiv empfundener Mangel an sozialer Unterstützung, Ängste und depressive Episoden als mögliche schubfördernde Risikofaktoren anzusehen. Die neuroimmunologischen Befunde bei der MS und verschiedenen Stressbedingungen werden unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen des Lymphozyten- und Zytokinnetzwerks dargestellt und nach ihrer möglichen klinischen Bedeutung gewichtet. Praktische Konsequenzen für psychologische Interventionsstrategien werden zur Diskussion gestellt. In diesem letzten Teil seines Aufsatzes stellt der Autor verschiedene Untersuchungsergebnisse zur Wirkung von Psychotherapien vor. Dabei wird unter anderem deutlich, dass sich Depressionen von MS-Betroffenen durch bestimmte Psychotherapien gut behandeln lassen. Außerdem könne eine therapeutische Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung auch hinsichtlich einer Schubprophylaxe wirksam sein, schreibt Strenge.

Si



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