FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 11. Jahrgang, 2. Halbjahr 2002





EDSS-Scala zu t1 und t3

Der körperliche Zustand hatte sich im Durchschnitt in allen drei Gruppen im Vergleich zu dem ersten Untersuchungszeitpunkt ein Jahr früher leicht verschlechtert, in Gruppe 1 etwas weniger als in der Kontrollgruppe, in Gruppe 2 etwas mehr als in der Kontrollgruppe.
Wegen der geringen TeilnehmerInnenzahl sind diese Werte natürlich statistisch nur von geringer Aussagekraft, ebenso wie die der folgenden Skalen. Allenfalls kann man sagen, es zeigt sich eine Tendenz, wie sie bei einer progredienten (fortschreitenden, d. Red.) Erkrankung wie der MS zu erwarten war. Umso erstaunlicher wirkt die Tatsache, dass die Patientinnen und Patienten eine subjektive Verbesserung ihres körperlichen und seelischen Zustandes angaben.
Im folgenden die Ergebnisse einer Analogskala, auf der die PatientInnen vor Beginn und nach Gruppenende von 0 bis 10 einschätzten, wie gut sie ihren körperlichen Gesundheitszustand, ihr seelisches Wohlbefinden und ihr Gesamtbefinden beurteilen:

1. Wie würden Sie Ihren körperlichen Gesundheitszustand auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" und 10 "sehr gut"
bedeutet?

Körperlicher Gesundheitszustand

2. Wie würden Sie Ihr seelisches Wohlbefinden auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" bedeutet und 10 "sehr gut"?

Seelisches Wohlbefinden
Wie würden Sie Ihr Gesamtbefinden (körperlich und seelisch gemeinsam) auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" und 10 "sehr gut" bedeutet?

Gesamtbefinden

Ein Unterschied zwischen den beiden Therapiegruppen (G1, G2) und der Kontrollgruppe (G3) ist auf diesen Skalen besonders bezüglich des seelischen Befindens und des Gesamtbefindens zu sehen, das sich in den Therapiegruppen jeweils gebessert hat, in der Kontrollgruppe verschlechtert hat oder gleichgeblieben ist. Dieses Ergebnis entspricht den Rückmeldungen der GruppenteilnehmerInnen in den letzten Stunden und dem persönlichen Eindruck der Gruppenleiterinnen. Insbesondere in Bereichen wie Umgang mit Nebenwirkungen der Therapie, Umgang mit Stress und bewusste Lebensgestaltung scheint bei den TeilnehmerInnen der beiden Therapiegruppen eine positive Veränderung erfolgt zu sein. Die TeilnehmerInnen der beiden Therapiegruppen treffen sich seit dem offiziellen Gruppenende bis heute weiter einmal monatlich.

Eine genauere Beurteilung der Ergebnisse wird nach Auswertung aller Daten unter Einbeziehung der Nachuntersuchung im Oktober 2002 möglich sein. (In FORUM PSYCHOSOMATIK wird darüber berichtet.)

Ausblick

Eine Fortführung des Gruppenangebotes in abgewandelter Form am Universitätsklinikum Aachen ist
geplant.
Die Verhandlungen mit den Sponsoren sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Autorinnen und Kontaktadresse
(auch für Literaturhinweise)

Dr. med. Susanne Altmeyer,
Oberärztin der Klinik für Psychosomatik
und Psychotherapeutische
Medizin des Universitätsklinikums
Aachen, Fachärztin für Psychotherapeutische
Medizin, Fachärztin
für Neurologie, Paar- und Familientherapeutin,
Schwerpunkt Systemische
Familienmedizin, Leiterin
der Familienmedizinischen
Sprechstunde.

Dr. med. Ulrike Tietze, Ambulanzärztin
der Klinik für Psychosomatik
und Psychotherapeutische
Medizin, Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie, Fachärztin
für Neurologie.

Kontaktadresse:
Dr. S. Altmeyer
Klinik für Psychosomatik und
Psychotherapeutische Medizin
des Universitätsklinikums Aachen
Pauwelsstrasse 30,
52074 Aachen
Tel: (02 41) 80 88 731
Fax: (02 41) 80 82 422
saltmeyer@ukaachen.de

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