Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/97

Teil 5: "Subjektive Krankheitstheorien bei multipler Sklerose" von H.-G. Heiden, S. Arnade

Ausblick

Meine Vergangenheit kann ich nicht mehr beeinflussen, jedoch kann ich alles daran setzen, mein Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Nur durch ein Verhandeln und Eintreten für meine Wünsche und Bedürfnisse – und das schließt Kritik ebenso wie Anerkennung mit ein – bin ich im lebendigen Austausch mit anderen Menschen.

Das schreibt mir als einem von Krankheit Betroffenen einerseits eine Verantwortung an dem Geschehen zu. Ich kann Krankheit nicht mehr als ein von außen plötzlich eintretendes Ereignis ansehen. Andererseits gewinne ich dadurch auch an Handlungsfähigkeit. Ich kann zumindest teilweise auf meine Krankheit Einfluß nehmen. Aus dieser Einsicht sollte der Mut folgen, die eigenen Gefühle ernstzunehmen. Die scheinbare Schwäche innerer Offenheit und Verletzlichkeit genauso wie das Zulassen von tiefer Sorge und Empörung führen zu einem beziehungsstiftenden verantwortlichen Handeln.

Und das macht gesund.

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