Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/97

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wie in der letzten Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK angekündigt, veranstalten wir am 29. November in Berlin im Zusammenhang mit der diesjährigen Preisverleihung ein Symposium, zu dem wir Sie recht herzlich einladen. Auf den nächsten Seiten können Sie sich über das vorläufige Programm informieren; in der Mitte dieses Heftes finden Sie auf gelbem Papier ein Anmeldeformular, das Sie heraustrennen, ausfüllen und an die Stiftungsadresse schicken können.

Aufgrund der Preisausschreibung sind dieses Mal sechs Arbeiten eingereicht worden. Fünf unserer Jurymitglieder sind zur Zeit damit beschäftigt, die Arbeiten zu lesen und zu beurteilen. Auf das Ergebnis sind wir schon gespannt.

In der vorigen Ausgabe dieser Zeitschrift haben wir auch über die Tagung „Medizin und Gewissen“ der Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) berichtet und die zehn Nürnberger Thesen vorgestellt. Inzwischen sind diese von einem Expertengremium zu einem „Nürnberger Kodex 1997“ weiterentwickelt worden, den wir im folgenden dokumentieren. Damit soll den vielfältigen Bestrebungen, medizin-ethische Grundsätze zugunsten einer größeren Forschungsfreiheit aufzuweichen, entgegengewirkt werden.

Was hat das mit uns zu tun, werden sich vielleicht einige von Ihnen fragen. Auch MS-Betroffene wurden und werden immer wieder als „Versuchskaninchen“ in der Forschung gebraucht. Solange das freiwillig mit informierter Einwilligung geschieht, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Wenn aber schon die zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer diese Grundsätze in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme aufweicht, dann ist Gefahr im Verzug.

Zurück zum eigentlichen Thema dieser Zeitschrift und der Stiftung: Im vorigen Heft stellten wir den wissenschaftlichen Zugang zur subjektiven Sichtweise von Menschen mit Epilepsie vor. In dieser Ausgabe können Sie subjektive Bedeutungszuweisungen, wenn auch nicht wissenschaftlich aufgearbeitet, von MS-Betroffenen nachlesen.

Ich hoffe, möglichst viele von Ihnen finden in diesem Heft für sie interessante Themen und freue mich auf ein eventuelles Treffen im November in Berlin!

Ihre
Dr. Sigrid Arnade

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