FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 25. Jahrgang, 1. Halbjahr 2015

Liebe Leserinnen und Leser,

haben MS und psychische Faktoren doch nichts miteinander zu tun? Die Ergebnisse einer dänischen Studie weisen in diese Richtung. Müssen wir die Stiftung LEBENSNERV jetzt auflösen, weil sie von falschen Annahmen ausgeht? Nein, müssen wir nicht. Wenn man die Studie nämlich genauer unter die Lupe nimmt, zeigt sie doch trotz der großen Zahl der einbezogenen Menschen deutliche Schwachstellen. Näheres dazu können Sie in dieser Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK nachlesen.
Dass alles mit allem zusammenhängt, zeigen auch die Forschungsergebnisse der Psychoneuroimmunologie, einer Disziplin, die sich mit der Wechselwirkung von Psyche, Nervensystem und Immunsystem beschäftigt. In einem Interview berichtet Professor Dr. Christian Schubert von wichtigen Forschungsergebnissen der Psychoneuroimmunologie und betont das bislang unentdeckte Potential der Psychotherapie.
Von der Bedeutung der Psyche für die Erkrankung MS berichtet auch der Autor Sven Böttcher in seinem neuen Buch „Diagnose: unheilbar. Therapie: selbstbestimmt“. Eine Leseprobe finden Sie in diesem Heft. Auch unsere Dauerbrenner „Peer Counseling“ und „Empowerment“ kommen nicht zu kurz. Für die Berlinerinnen und Berliner unter Ihnen haben wir ein neues Beratungsangebot: Drei ausgebildete Peer Counselor*innen stellen sich in diesem Heft vor und bieten ab sofort professionelle Beratung an. EmpowermentTrainings werden von zwei Frauen mit MS angeboten, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.
Bei alledem drohen die Forschungsaktivitäten der Stiftung leicht in den Hintergrund zu geraten. Die Stiftung LEBENSNERV ist aber derzeit Kooperationspartnerin bei dem Forschungsprojekt NARDIS, in dem es um den Einfluss des Austausches mit anderen Betroffenen auf die eigene Krankheitswahrnehmung und Entscheidungsfindungen geht. Drücken Sie uns die Daumen, dass das Projekt bewilligt wird und an den Start gehen kann!
Ihnen wünsche ich nicht nur angenehme Lesestunden mit dieser Zeitschrift, sondern auch eine erholsame Sommerzeit!


Ihre
Dr. Sigrid Arnade



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