FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 23. Jahrgang, 1. Halbjahr 2013

Liebe Leserinnen und Leser,

wie Sie wissen, entfiel die letzte Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK zugunsten einer Aktualisierung unseres Verteilers. Wir bedanken uns ganz herzlich für die vielen Rückmeldungen, teilweise mit ermutigenden Ergänzungen, und für die vielen Spenden! Jetzt konnten wir unseren Verteiler bereinigen, und viele von Ihnen erhalten FORUM PSYCHOSOMATIK ab sofort elektronisch als barrierefreie pdf-Datei.

In dieser Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK stellen wir Ihnen neuere Forschungsergebnisse vor, beschäftigen uns mit der Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen und thematisieren nochmals (wie bereits in der Ausgabe 1/2012) das Bild von MS in der Öffentlichkeit.

Bei der Durchsicht der Beiträge fiel mir ein wiederkehrender Aspekt auf: die Diskrepanz zwischen Au-ßen-und Innenwahrnehmung. Was ÄrztInnen für wichtig und richtig halten, muss nicht für die PatientInnen wichtig und richtig sein; das Bild, das viele Menschen über ein Leben mit MS im Kopf haben, entspricht wohl nur in Ausnahmefällen dem Lebensgefühl einzelner Menschen mit MS. Und wenn Forschende zur Überprüfung von Medikamentenwirksamkeit lediglich die Gehstrecke der Betroffenen zugrunde legen, stellt sich auch hier die Frage, an welchem Kriterium die Betroffenen selbst für sich eine Krankheitsverschlechterung festmachen. Alle diese Fragen können natürlich nicht pauschal, sondern immer nur von einzelnen Menschen individuell beantwortet werden.

In diesem Heft lesen Sie auch, dass Psychotherapie MS bremsen kann – zumindest kurzfristig. Welch Fortschritt! Warnte die DMSG vor über 25 Jahren noch vor Psychotherapie, so wird diese Therapieform endlich anerkannt. Wobei ich dem Studienleiter, David Mohr, widersprechen muss, der sagt, „es sei weder zeitlich noch finanziell zumutbar, die Patienten für den Rest ihres Lebens jede Woche einmal in Therapie zu schicken.“ Immerhin werden die in ihrem Nutzen zumindest fraglichen pharmakologischen Therapien problemlos finanziert und mit all ihren unerwünschten Nebenwirkungen den Betroffenen täglich zugemutet.

Was denken Sie dazu? Schreiben Sie uns – wir freuen uns! Eine gute Zeit und viele Grüße! Ihre

Dr. Sigrid Arnade



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