Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 1/09 |
Traumreisen für Rollstuhlfahrer und Menschen
mit Gehbehinderung
Verlag: Delphys 2009, 191 S.,
ISBN-13: 978-3902738011
14,90 Euro
Die Autorin Christine Wagener lebt seit 23 Jahren mit Multipler Sklerose und ist Verfasserin des erfolgreichen Grundlagenwerks „Natürliche MS-Therapien“ (sechs Auflagen) sowie mehrerer Wohlfühlbücher. Zusammen mit ihrem Freund war die Autorin in Europa, Indien, Ägypten und Afrika unterwegs. Das erfahrene Traveller- Paar hat in den vergangenen fünf Jahren alle Reisen gemacht, von denen beide geträumt haben. Diese Traumreisen werden hier detailliert vorgestellt mit persönlichen Erfahrungen, Tipps und Tricks. Zusätzlich gibt es Kapitel mit Grundlagen und Wissenswertem zu idealen Reisezielen, geeigneten Hotels, zur richtigen Flugbuchung bei den Airlines sowie zum Reisen mit Bahn und Auto. Im Anhang befinden sich viele hilfreiche Adressen und Links von Reiseveranstaltern, Organisationen, Hotels, Ferienwohnungen, etc. Dieses Buch macht Mut, die Welt zu entdecken und ist eine große Hilfe dabei, sich die eigenen Träume zu erfüllen.
Infos zum Buch auch unter:„Multiple Sklerose“ – die Diagnose ist kurz und bündig. Der darauf folgende Ratschlag des Arztes ist dürftig: „Na, machen Sie sich mal keine Gedanken. Kein Sport – und ernähren Sie sich salzlos!“ Diesen aufschlussreichen Therapiehinweis hat der Autor Dirk Riepe nicht befolgt und ihn statt dessen als Titel seiner gesammelten Geschichten gewählt. Vor allem sind es die Erlebnisse mit dem Medizinsystem, die Riepe schildert: etwa das Trauma der Myelographie. Doch auch Alltagserlebnisse wie eine Reise per Rollstuhl mit der Deutschen Bahn oder Einkaufen und Schlangestehen im Supermarkt auf Stützen.
Riepe schreibt seine Stories
selbstironisch, schnoddrig, männlich?
Manchmal empfinde ich den
Ton als zu aufgesetzt und denke
mir, „was fühlt er jetzt eigentlich
tief in seinem Innersten?“ Eine Prise
mehr Nachdenklichkeit hätte
mir persönlich besser gefallen.
HGH
Die selbst MS-betroffene Autorin hat selbst keine guten Erfahrungen mit schulmedizinischer Behandlung gemacht und sich auf die Suche nach Alternativen begeben. Sie betont aber, dass sie schulmedizinische Methoden nicht grundsätzlich ablehne, jedoch in Krankenhäusern den Verweis auf Alternativen vermisse.
Mit ihrem Buch veröffentlicht Gabriele Lenk das Ergebnis ihrer Recherchen nach alternativen Methoden in der Behandlung vonMS. Sie stellt alphabetisch sortiert von „Akupressur“ bis „Weihrauch“ 80 alternative Therapien und begleitende Maßnahmen bei der MS vor. Manchmal geschieht dies recht ausführlich, wobei persönliche Erfahrungen einfließen. Manchmal informiert nur ein kurzer Abriss über die jeweilige Methode. In einer doppelseitigen Auflistung hat Gabriele Lenk die Therapien außerdem verschiedenen Symptomen zugeordnet.
Wen eine ausschließlich männliche
Sprache nicht stört, der oder
die hat mit diesem Buch die Gelegenheit,
fremde Begriffe wie Scenar
(ein Elektrotherapieverfahren)
oder Tuina (Massage von Akupunkturpunkten)
mit Leben zu erfüllen.
So erhalten die LeserInnen einen
Überblick über eine Vielzahl
von alternativen MS-Therapien.
si
Gesundheitsförderung – das hört sich doch gut an. Laut Umfragen ist für 87 Prozent der Befragten „Gesundheit“ der wichtigste Baustein zum Glück. Man könnte also annehmen, dass Programme zur Gesundheitsförderung, die von der Gesellschaft beziehungsweise den Krankenkassen angeboten werden, überfüllt sind. Warum dies aber nicht so ist, zeigt Klotter, der Hochschullehrer in Fulda ist und unter anderem selber Gesundheitsförderung lehrt, in seiner höchst interessanten Streitschrift auf.
Zugegeben, nach dem munteren
Titel kommt das Buch recht
komplex und theoretisch daher: Es
wird erst einmal geklärt, was man
unter dem Begriff „Gesundheitsförderung“
überhaupt versteht, es
werden die relevanten Dokumente
der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) zum Thema vorgestellt, es
wird die derzeitige Praxis untersucht:
Funktionieren die Programme
überhaupt? Klotter zeigt auf,
dass Gesundheit ein Wert ist, der
mit anderen Werten wie Genuss,
Müßiggang, Risiko konkurriert
und dass eine bestimmte („falsche“)
Form der Ernährung kulturell
verankert ist und identitätsstiftend
wirkt. Vor diesem Hintergrund
fordert er in elf Thesen eine Umorientierung
der herkömmlichen Gesundheitsförderung.
Ganz wichtig
dabei: Gesundheitsförderung darf
keine „Gesundheitspolizei“ sein
und jeder Mensch muss für sich
und mit anderen klären, welche
und wieviel Gesundheit er oder sie
haben will. Mir hat gefallen, dass
eine theoretisch fundierte Gegenposition
dargelegt wird, über die
sich trefflich streiten lässt!
HGH