Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/03


Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3
t1 t2 t3 t1 t2 t3 t1 t2 t3
Fr. A1 3 3 4.5 Fr. A2 3.5 4 4 Fr. A3 6 6  -
Fr. B1 2.5 2.5 3.5 Fr. B2 4 4 4.5 Fr. B3 2 2 2.5
Fr. C1 2 3 3 Fr. C2 6 6 6 Fr. C3 3 3.5 3.5
Fr. D1 4 2.5 3 Hr. D2 3 3.5 2.5 Fr. D3 3 3 2.5
Fr. E1 2.5 2 2 Fr. E2 3.5 3.5 4 Fr. E3 6.5 7  -
Fr. F1 2.5 3 2 Fr. F2 3.5 4 4.5 Fr. F3 2 2  -
Fr. G1 2.5 3 2.5 Fr. G2 4 4 4.5 Fr. G3 1.5 1.5 1.5
Fr. H1 3.5 5 6 Hr. H2 5 6 6 Fr. H3 2.5 2.5 2.5
Fr. I1 3.5 3 6 Fr. I3 6.5 7 8

Der körperliche Zustand hatte sich am Ende der Gruppentreffen im Durchschnitt in allen drei Gruppen im Vergleich zu dem ersten Untersuchungszeitpunkt ein Jahr früher geringfügig verschlechtert, in Gruppe 1 etwa soviel wie in der Kontrollgruppe, in Gruppe 2 etwas mehr als in der Kontrollgruppe.

Vergleicht man diese Werte mit den Ergebnissen des Nachuntersuchungszeitpunktes ein Jahr nach der Gruppenbehandlung, zeigt sich in allen drei Gruppen eine weitere Verschlechterung (in Gruppe drei wurden in der folgenden Darstellung nur die sechs PatientInnen berechnet, die an allen drei Untersuchungen teilgenommen hatten)


EDSS-Skala zu t1, t2, und t3

Bezogen auf die Einzelverläufe hat sich der Untersuchungsbefund bei zwei PatientInnen der Gruppe 1 verbessert, bei zweien ist er gleich geblieben, bei fünfen hat er sich verschlechtert. In Gruppe 2 verbesserte sich eine Patientin, drei blieben gleich, vier haben sich verschlechtert, in der Kontrollgruppe verbesserte sich eine, drei blieben gleich, 2 verschlechterten sich.

Die eingesetzten Vergleichsskalen waren mit folgenden Fragen überschrieben:

Wie würden Sie Ihren körperlichen Gesundheitszustand auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" und 10 "sehr gut" bedeutet?

Wie würden Sie Ihr seelisches Wohlbefinden auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" bedeutet und 10 "sehr gut"?

Wie würden Sie Ihr Gesamtbefinden (körperlich und seelisch gemeinsam) auf einer Skala von 0 bis 10 beurteilen, wenn 0 "sehr schlecht" und 10 "sehr gut" bedeutet?

Ein Unterschied zwischen den beiden Therapiegruppen (G1, G2) und der Kontrollgruppe (G3) vom ersten bis zum zweiten Messpunkt war auf diesen Skalen besonders bezüglich des seelischen Befindens und des Gesamtbefindens zu sehen, das sich in den Therapiegruppen jeweils gebessert hatte, in der Kontrollgruppe verschlechtert hatte oder gleichgeblieben war. Dieses Ergebnis entsprach den Rückmeldungen der GruppenteilnehmerInnen in den letzten Stunden und dem persönlichen Eindruck der Gruppenleiterinnen. Insbesondere in Bereichen wie Umgang mit Nebenwirkungen der Therapie, Umgang mit Stress und bewusste Lebensgestaltung schien bei den TeilnehmerInnen der beiden Therapiegruppen eine positive Veränderung erfolgt zu sein.

Bei der Nachuntersuchung ein Jahr nach Ende der Gruppensitzungen konnten Werte von allen TeilnehmerInnen der Gruppe 2, von acht der Gruppe 1, jedoch leider nur von drei der Gruppe 3 gewonnen werden, weshalb auf die Darstellung der letzteren verzichtet wird. Bei Gruppe 1 sind nur die acht TeilnehmerInnen berücksichtigt, die zu allen drei Zeitpunkten Angaben machten.

In allen drei Skalen kommt es in Gruppe 1 zu einer geringfügigen Abnahme der Einschätzung, allerdings deutlich über den Werten, die die TeilnehmerInnen vor Beginn der Gruppensitzungen wählten. In Gruppe 2 ist die Entwicklung in den Skalen "Seelisches Wohlbefinden" und "Körperlicher Gesundheitszustand" entsprechend, allerdings schätzen die TeilnehmerInnen hier ihr Gesamtbefinden als noch besser als zum Gruppenende ein.

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