Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/03


Strukturierte Gruppentherapie bei
PatientInnen mit Multipler Sklerose -
Nachuntersuchung

Von Susanne Altmeyer und Ulrike Tietze


Im Heft 2/2002 von FORUM PSYCHOSOMATIK hatten wir erste Ergebnisse unserer Studie "Strukturierte Gruppentherapie bei PatientInnen mit Multipler Sklerose" vorgestellt. Inzwischen hat die Nachuntersuchung ein Jahr nach Ende der Gruppensitzungen stattgefunden. Die Ergebnisse der neurologischen Nachuntersuchung sowie die der eingesetzten Vergleichsskalen zum körperlichen, seelischen und Gesamtbefinden möchten wir hier vorstellen. Anhand von zwei Falldarstellungen soll außerdem der Ablauf der Gruppenbehandlung mit und ohne Einbeziehung von Familienmitgliedern der Betroffenen illustriert werden.

Die Ergebnisse der neurologischen Untersuchung wurden gemäß des EDSS (Expanded Disability Status Scale) auf Grundlage der Disability Status Scale nach Kurtzke skaliert und sind in ihrer Verteilung innerhalb der jeweiligen Gruppen in der folgenden Tabelle aufgelistet. Der Wert 0 steht hierbei für einen völlig normalen neurologischen Zustand mit schrittweiser Verschlechterung bis 10. Bis zum Wert 4 liegt normale Gehfähigkeit vor, aber Defizite in anderen Funktionen, wie zum Beispiel dem Sehen, der Kraft oder der Sensibilität. Bis zum Wert 8 ist Mobilität mit einer Gehhilfe oder einem Rollstuhl möglich mit zunehmender Beeinträchtigung anderer Funktionen, ab 8 liegt Bettlägerigkeit vor.

Die folgenden Tabellen zeigen die EDSS-Werte der drei Gruppen jeweils vor Beginn (t1), nach Beendigung (t2) der Gruppentherapie und ein Jahr später (t3). In Gruppe 1 wurden alle zwölf Sitzungen nur mit PatientInnen abgehalten, in Gruppe 2 wurden bei sechs der zwölf Sitzungen auch Familienangehörige einbezogen, Gruppe 3 stellt eine Kontrollgruppe von an MS erkrankten Personen dar, die nicht an Gruppensitzungen teilnahmen

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