Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/02

Grußwort von Ulrich Schultz-Venrath

Chefarzt der Klink für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach*

Es ist mir eine besondere Ehre und Freude zugleich, dass mein Doktorand Bert te Wildt mit seiner Dissertation "Magisches Denken bei MS-Patienten" von der Jury der Stiftung LEBENSENRV mit dem diesjährigen Forschungspreis gewürdigt wird.

Wie es bei preiswürdigen Arbeiten gelegentlich so ist, wird gut, was lange währt, denn die Anfänge für dieses Forschungsprojekt liegen im Jahr 1992, als ich von der Stiftung LEBENSNERV auf einem Symposium zur Psychosomatik der Multiplen Sklerose in Kassel gebeten wurde, einen Vortrag über "Seriöse und unseriöse psychosomatische Aspekte bei der Multiplen Sklerose" zu halten...

Damals war ich sehr skeptisch, ob MS-Betroffene bezüglich der wissenschaftlichen Erarbeitung psychosomatischer Fragestellungen tatsächlich den genügenden Abstand haben, um sine ira et studio (mit der erforderlichen Gelassenheit, d. Red.) den verschiedensten Problemen zwischen der Psychoimmunologie und der subjektiven Erfahrung bezüglich Lebensqualität, Arzt-Patient-Beziehung und verschiedensten psychischen Reaktionsweisen auf die Erkrankung nachgehen zu können. Nun sind seit dieser Zeit fast 10 Jahre vergangen und Ihre Stiftung ist meines Wissens die einzige, die psychosomatische Fragestellungen und Forschungsergebnisse nicht nur sammelt, sondern sie auch in FORUM PSYCHOSOMATIK veröffentlicht und kritisch würdigt. Allein die Verdienste und Beharrlichkeit Ihrer Stiftung hat meinen Skeptizismus in die Schranken gewiesen und ich freue mich, dass es Ihre Beharrlichkeit bisher war, die dazu führte, dass angesichts der enormen Gelder im Bereich der Neuroimmunologie bezüglich MS-Forschung diese kleine Pflanze "Stiftung LEBENSNERV" nicht nur ihr Stiftungskapital ständig vermehrt, sondern auch ermöglicht, dass junge Kollegen sich wissenschaftlich gewürdigt fühlen, wenn sie sich der Psychosomatik und psychosomatischen Fragestellungen bei Patienten mit Multipler Sklerose widmen





*Die Grußworte von Andrea Fischer und Ulrich Schultz Venrath wurden verlesen.

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