Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 2/01 |
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Übersicht
Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie über neue Studien und neue Erkenntnisse aus der Psychotherapie und Psychosomatik informieren. Dies sind zunächst einige Studien, über die in der Tagespresse berichtet wurde. Zum Abschluss bringen wir die Zusammenfassung einer israelischen Studie über Kurzzeit-Gestalt-Gruppentherapie mit MS-PatientInnen.
(Frankfurter Rundschau vom 17. Juli 2001)
"Psychotherapeutische Langzeitbehandlungen senken die Kosten im Gesundheitswesen." Zu dieser Einschätzung kommt die Studie "Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und Psychotherapien" der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DVP). Sie umfasste 200 PsychoanalytikerInnen und über 400 ehemalige PatientInnen. Die subjektiven Einschätzungen der PatientInnen zum Erfolg der Therapie wurden hier erstmals mit deren Krankenkassendaten abgeglichen. Rund 80 Prozent der befragten PatientInnen haben nach eigenen Angaben von der Behandlung profitiert: "Erheblich gestiegen seien unter anderem Selbstwertgefühl, Lebenszufriedenheit, Bindungs- und Leistungsfähigkeit."
Im Vergleich dazu die Krankenkassendaten: Die WissenschaftlerInnen
stellen fest, "dass psychotherapeutische Langzeitpatienten im Jahr vor ihrer
Behandlung noch durchschnittlich siebenmal einen Mediziner konsultierten und
elf Tage krankgeschrieben waren. Gegen Ende der therapeutischen Behandlung
sinkt die Zahl der Arztbesuche und Arbeitsunfähigkeitstage auf jeweils
vier - damit einhergehend reduzieren sich auch Krankenhausaufenthalte und
Medikamenteneinnahmen."
Der Berliner Psychoanalytiker Hermann Beland hat ,
wie die Zeitung schreibt, anhand der Daten nachgerechnet, dass ehemalige
PatientInnen "die Kosten ihrer Behandlung bereits im ersten Jahr nach
Beendigung der Therapie amortisiert haben" und künftig geringere Kosten
verursachen.
"Das Ergebnis unterstreicht die Behauptung der Psychiatrie-Enquete,
jeder dritte Patient im Wartezimmer eines Arztes müsste nicht mit
Tröpfchen, Tinkturen oder teurer Apparatemedizin versorgt werden, sondern
gehöre eigentlich in eine therapeutische Praxis."
(Andrea
Schneider/HGH)
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