Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 2/00 |
Seit Februar 1999 beschäftigt die Stiftung LEBENSNERV eine
behinderte Gestalttherapeutin, Monika Maraun, die nach dem Modell des "Peer
counseling" (Betroffene beraten Betroffene) Beratung für MS-Betroffene in
Berlin und Umgebung anbietet. Die Beratung findet kostenlos in Räumen der
Berliner Fürst Donnersmarck-Stiftung statt.
In den ersten drei
Monaten kam das Arbeitsamt voll für die Personalkosten von Frau Maraun
auf. Seit Mai 1999 wird die Beschäftigung von Monika Maraun mit
degressiven Zuschüssen durch das Arbeitsamt gefördert. Von Mai 1999
bis April 2000 stellte die Berliner "Stiftung Arbeit für Behinderte" die
restlichen Mittel zur Bezahlung der Lohnkosten zur Verfügung. Aus Mitteln
der Stiftung für Bildung und Behindertenförderung wurden in diesem
Zeitraum vor allem begleitende Kosten, wie Telefon-, Porto-, Supervisionskosten
und der Beitrag zur Berufsgenossenschaft abgedeckt.
Inzwischen waren
elf MS-Betroffene aus Berlin bei Monika Maraun in zum Teil langfristigen
Beratungen. Derzeit hat Frau Maraun sieben KlientInnen. Fast 30 weitere
Interessierte stehen auf ihrer Warteliste. Das Angebot wird gut angenommen, der
Bedarf ist groß - aus der gesamten Bundesrepublik erreichen Frau Maraun
Anfragen nach vergleichbaren Angeboten in anderen Regionen.
Die
KlientInnen fühlen sich bei Monika Maraun gut aufgehoben. In vielen
Sitzungen geht es darum, dass die KlientInnen sich mit ihrer neuen
Identität als behinderter Mensch auseinandersetzen. Da Frau Maraun
ebenfalls mit einer Krankheit lebt, die im jungen Erwachsenenalter begann, hat
sie ähnliche Erfahrungen wie ihre KlientInnen gemacht. Sie kennt die
Phasen des Leugnens, der Abwehr, der Trauer und kann den Betroffenen durch ihr
gelebtes Beispiel zeigen, dass es dennoch weitergehen und das Leben wieder
Spaß machen kann.
Zwei Beispiele aus der Beratungspraxis:
Si
voriger Artikel ** nächster Artikel
Inhalt von FP 2/00 ** FP-Gesamtübersicht
Startseite